Mit Senator Frank Horch beim Google Campus und Google X
Bereits auf dem Weg zu Google konnte ein self-driving car von Google in freier Wildbahn auf dem Highway 101 beobachtet werden. Man fühlt sich ein wenig in die Zukunft versetzt. Die Technik ist bereits da, dass Autos ganz ohne Eingreifen eines Fahrers sich im öffentlichen Straßenverkehr bewegen. Weit über 90% der Unfälle werden durch menschliches Versagen verursacht – es ist also nur konsequent diese Fehlerquelle zukünftig zu eliminieren. Es gibt auf dem Weg zur Massenverbreitung aber auch noch etliche Hürden zu nehmen. So ist heute die Frage der Versicherung und Haftung noch nicht klar geregelt. Wenn es keinen Fahrer mehr gibt, der einen Unfall verursacht, haftet dann Google bzw. der Hersteller der Technologie? Moment trägt Google bei den existierenden Autos genau dieses Risiko. Ein Video zum self-driving car findet sich hier auf Youtube.
Weiteres Manko heute: ein Fahrzeug muss ein Lenkrad und entsprechende Bedienelemente besitzen um auf die Straße zu dürfen. Bei einem selbstfahrenden Autos ist das natürlich reine Platzverschwendung aus Sicht von Google. Die Erprobungsfahrzeuge, die wie kleine (nicht so hübsche) Beatles aussehen verzichten bereits auf all das.
Weitere Themen bei Google X (Geheimes wurde natürlich nicht verraten):
- die Kontaktlinse für Diabetiker, die ständig die Messwerte an das eigene Handy meldet und damit ein häufiges Messen über einen Tropfen Blut überflüssig macht
- Projekt Loon, das Internet auch in Bereich der Welt bringt, die für Telkos unwirtschaftlich sind erschlossen zu werden
- Google Glass: das Projekt ist schon so weit voran geschritten, dass selbst der Concierge (höheren Alters) in unserem Hotel eine Google Brille trug
- mir bislang nicht bekannt, aber sehr spannend. Google Makani, ein Projekt um statt teurer Windkrafttürme, energieerzeugende Metalldrachen fliegen zu lassen.
Google selber bezeichnet die Projekte, die bei Google X entwickelt werden, als Moonshots. Ich bin mir sicher, dass uns das ein oder andere in der Zukunft begegnen wird.
Nach weiteren Präsentationen gab es noch Gelegenheit den Google Campus zu besichtigen. Google zählt zwar auf die Präsenz der Mitarbeiter am Arbeitsplatz, macht es aber so bequem wie möglich. Insbesondere junge Mitarbeiter wohnen lieber in San Francisco. Sie werden zur Arbeit und wieder nach Hause gebracht mit regelmäßigen Busshuttles. Natürlich mit Highspeed-Internet ausgestattet. Auf dem Campus selber gibt es Volleyballfelder, Schwimmbecken mit Gegenstromanlage, diverse Cafés, Tischkicker und viele, viele weitere Dinge. Zur Kultur gehört es, dass dies auch genutzt werden kann und soll. Google vertraut auf das Prinzip der „Kollisionen“ – Mitarbeiter sollen sich begegnen und die Zusammenarbeit und Kreativität soll damit gefördert werden. Natürlich spielt auch die Konkurrenz die besten Mitarbeiter zu bekommen eine Rolle.
Als weiteres (nicht geplantes Highlight) hat Harley Davidson die noch nicht erhältlichen Elektro-Harleys promote. Sicherlich für den ein oder anderen sehr gewöhnungsbedürftig, wenn so eine Harley lautlos an einem vorbei zieht. Ich, als nicht Motorradfahrer, finde sie super.